Praktikum bei S-GARD
Kaffee kochen ist nicht so deins? Bei einem Praktikum bei S-GARD in Heinsberg wird dies wohl nur für den eigenen Bedarf vorkommen.
Hi, ich bin Mara und studiere Design Ingenieur Mode an der HS Niederrhein in Mönchengladbach. Für das nächste halbe Jahr bin ich bei S-GARD und absolviere hier mein Praxissemester im Bereich Produktentwicklung.
Entwicklung von Feuerwehrschutzbekleidung?! Du fragst dich wie man da drauf kommt? Joar, so ganz genau kann ich dir das wohl auch nicht sagen, nur das ich es faszinierender finde an Funktionsbekleidung zu arbeiten als an Alltagsbekleidung – und zudem entsprach die Stellenausschreibung meinen Vorstellungen 😊.
Also spannendes Produkt – Jap. Kompliziertes Produkt? Man könnte wohl sagen die Königsdisziplin in der Bekleidungsbranche. Gut, dass das S-GARD Team vorbereitet ist und weiß, wie man so ein Praktikum am besten beginnt.
Für einen guten Einstieg ergibt es erstmal Sinn das Unternehmen als Ganzes kennenzulernen. Was muss grundsätzlich alles erledigt werden, um die Produkte dem Kunden anbieten zu können? Welche Abteilungen gibt es demnach? Welche Arbeiten müssen von wem, wo erledigt werden? Und nicht zu vergessen: Wie sieht die bisherige Produktpalette überhaupt aus?
Um aus erster Hand Antworten auf diese und weitere Fragen zu bekommen, habe ich einen Einarbeitungsplan bekommen. Dies ermöglichte es mir, die ersten drei Wochen, die unterschiedlichen Abteilungen zu durchlaufen. Die Mitarbeiter erklärten und zeigten mir offen ihren Arbeitsalltag. Hier und da war das direkte eigenständige Mitarbeiten sofort möglich. An anderen Stellen war es lernen durchzusehen und Notizen machen.
Aber alles der Reihe nach… Ich bin jetzt seit drei Wochen hier und schildere euch nun meine ersten Eindrücke und Erfahrungen von meinem Praktikum hier bei S-GARD.
Mein Arbeitsalltag beginnt um 8:00Uhr oder wenn die Bahnen wieder nicht nach Plan fahren, um 8:30Uhr. Aufgrund der halbstündigen Gleitzeit ist dies aber kein Problem. Der Arbeitstag ist je nachdem dann um 16:30 Uhr oder 17:00Uhr zu Ende. Und ja es ist zwar nicht zu empfehlen in einer ländlicheren Gegend auf die Bahn angewiesen zu sein, es ist aber dennoch machbar – wenn man Geduld mitbringt 😉.
Erste Tage sind immer aufregend mit sehr, um nicht zu sagen sehr sehr vielen neuen Informationen und Eindrücken. Da ich zusätzlich nun aus drei Semestern Coronabedingten Distanz-Vorlesungen komme, war es auch eine Umstellung wieder in Person irgendwo zu erscheinen. Meetings/Vorlesungen, während man noch im Bett liegt abzuhalten finden nun nicht mehr statt aber ein Praktikum auf Distanz wäre wohl wirklich etwas sinnfrei. Daher bin ich sehr glücklich darüber in die Firma kommen zu können. Ich habe auch meinen eigenen Arbeitsbereich mit eigener vorher für mich eingerichteter E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Das hat man auch nicht überall.
Ich wurde auf jeden Fall herzlich willkommen geheißen und beim Rundführen durch die Firma allen Kollegen vorgestellt. Jeder hat sein Aufgabenfeld: Entwurf, Schnitt, Legebilder entwickeln und Stücklisten verfassen, Zertifizierungsunterlagen erstellen, Modellpflege, Näherei, Reparatur, Vertrieb, Einkauf, Zoll, Lager und und und…
Mit meinem Einarbeitungsplan bestückt ging es dann sofort los. Jeden Tag lernte ich in einer anderen Abteilung den Arbeitsalltag meiner neuen Kollegen und Kolleginnen kennen.
Die ersten beiden Wochen gestalteten sich direkt um die Produkte. Sprich diese kennenzulernen und die Lagenaufbauten mit den daraus resultierenden Eigenschaften zu verstehen. Zum Einarbeiten gehört auch das Lesen der der Norm, nachdem alles gestaltet und gefertigt werden muss. Würde ich lieber einen Roman lesen – auf jeden Fall. Aber auch wenn diese vielleicht nicht ganz so spannend ist zu lesen, hilfreich, um die Produktausstattung verstehen zu können, ist sie trotzdem.
Weiter ging es mit dem Durchführen von Modelländerungen an den technischen Zeichnungen, die Grundlagen des Schnittkonstruktionssystem Assyst kennenzulernen als auch Näharbeiten zu erledigen. Die Produktion findet im Ausland statt, aber Musterteile und kleinere Reparaturen werden hier im Haus durchgeführt. Bei einem ganz besonderen Auftrag durfte ich das Konfektionsteam tatkräftig unterstützen. George, das Maskottchen einer Feuerwehrwache, bekam seinen eigenen maßgeschneiderter neuen Feuerwehranzug gefertigt.
In der dritten Woche ging es thematisch mehr um die Tätigkeiten, die um das Produkt herum erledigt werden müssen. Sprich das Lager zusehen und Stichprobenkontrollen der Wareneingänge durchzuführen, als auch die Aufgaben im Einkauf, Zoll und Zertifizierung kennenzulernen. Wie vielleicht von dir bereits vermutet, waren das die Tage in denen zumeist nur durchzugucken gelernt werden konnte.
Standen Besprechungen an, wurde ich ab Tag eins sofort eingeladen daran teilzunehmen. Klar, mitreden konnte ich bisher noch nicht, dennoch wusste ich dadurch welche Aufgaben es im Entwicklerteam gab/gibt und wie die Aufgabenverteilung erfolgt.
Man wird hier in das alltägliche Geschäft des Unternehmens mit einbezogen und als Teil des Teams ernst genommen. Man bekommt aber auch ein eigenes Projekt, und zwar ein Konzept zu entwickeln, wie die Feuerwehrschutzbekleidung von Morgen aussehen könnte. Immer wenn gerade keine neue Aufgabe hereinkommt, kann man somit da einfach weiterarbeiten.
Am Ende des Crashkurses durch alle Abteilungen stand nun nur noch der Schnupperkurs im Bereich Marketing an. Und siehe da, neben dem Vorbereiten von Posts für Sozialmedia darf ich diesen Blogpost verfassen. Habe ich schon einmal einen Blogbeitrag geschrieben? Nope. Bin ich eine besonders gute Autorin? Diese Entscheidung überlasse ich dir.
Aber du siehst hoffentlich, dass der Aufgabenbereich bei S-GARD umfangreich ist. Meine Aufgaben für die nächste Zeit sind aber natürlich mehr aus der Produktentwicklungsabteilung mit Designvorschlägen und Skizzen erstellen. Langweilig wird auf jeden Fall kein Wort sein, mit dem man den Alltag hier beschreiben könnte.
Man bekommt die Möglichkeit seine bisher gewonnen Fähigkeiten einzusetzen aber auch genug Gelegenheiten sich Neue anzueignen. Die Mischung aus betreutem Zuarbeiten und eigenständigem Erledigen von Aufgaben empfinde ich als besonders gelungen.
Ein weiterer positiver Aspekt ist das kollegiale Miteinander und die entspannte Atmosphäre unter den Mitarbeitern.
Ich freue mich auf die nächsten Monate hier bei S-.