Brandbekämpfung trifft Belastungsverarbeitung: Einblicke von der SAFETYTOUR in Oelde
Oelde, 15. März 2025
Am 15. März 2025 trafen sich 30 Teilnehmende bei der Feuerwehr Oelde zum Thema Brandbekämpfung. Im bewährten Format des Dialogs der SAFETYTOUR wurden die unterschiedlichsten Bereiche des Einsatzdienstes mit dem Schwerpunkt auf Brandbekämpfung angesprochen.
Den Start machten Sabine Schmitz und Kirsten Kuhnert, die das Thema der posttraumatischen Belastungsstörung, von der Auslösung durch einen belastenden Einsatz über die sofort einsetzende Vor-Ort-Betreuung bis hin zur späteren unterstützenden Behandlung, am Beispiel der Delfintherapie erläuterten.
Über die Erfahrung eines solchen belastenden Einsatzes berichtete Ralf Schmitz. Die Überbringung einer Todesnachricht durch eine Einsatzkraft war dabei sein zentrales Thema. Es wurde deutlich, dass die Unterstützung durch ausgebildete Fachkräfte im Bereich der posttraumatischen Belastungsstörung in einer solchen Situation sowohl für den Nachrichtenüberbringer als auch für die betroffenen Angehörigen unabdingbar ist.
Jürgen Buil beschrieb zunächst die Branddynamik und die sich daraus ergebenden thermisch bedingten Veränderungen im Brandverlauf. Darauf aufbauend erläuterte er die einsatztaktischen Unterschiede zwischen Voll- und Sprühstrahl im Innenangriff.
Eric Lambertz schilderte die Entstehung eines Atemschutznotfalls und die notwendigen Maßnahmen – sowohl in der sogenannten „kalten Lage“ als auch während der Kameradenrettung. Insbesondere die konzeptionelle Vorbereitung aller Einsatzkräfte auf den Realeinsatz ist die grundlegende Basis für eine erfolgreiche Vorgehensweise und Kameradenrettung im Atemschutznotfall.
Eine Erläuterung der einzelnen Säulen der seit 2019 in Nordrhein-Westfalen als Fachempfehlung „Brandbekämpfung zur Menschenrettung“ bekannten Vorgehensweise im Innenangriff wurde von Guido Volkmar vorgestellt. Neben dem Fensterimpuls lebt die Fachempfehlung insbesondere vom konstruktiven und sicheren Einsatz der taktischen Ventilation. Die eigentliche einsatztaktische Neuerung ist die Priorisierung der Menschenrettung: Bei der Suche nach vermissten Personen bleiben geschlossene Räume zunächst verschlossen, bis die Gefahr durch Atemgifte und Hitze mittels Ventilation beseitigt ist. Neben der Steigerung der Effektivität der Menschenrettung steht die Verbesserung der Arbeitssicherheit des vorgehenden Trupps an erster Stelle.
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